Microtunneling & Naturschutz

Beim Bau der EUGAL-Pipeline durch Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland, verwenden die Verantwortlichen im Bereich des Flusses Peene das sogenannte Microtunneling-Verfahren, um die Natur zu schützen und dem schwierigen Gelände gerecht zu werden. Dieses Verfahren stellt besondere Ansprüche an den mechanischen Schutz der Rohre. Eine Kombination aus DEPROTEC®-GFK und DENSOLEN®-3-Schichtbändern ist für diesen Zweck die ideale Kombination.

Sascha Kirmße, EUGAL Bauleiter Los 1 + 2 von GASCADE, und Manfred Klingelhöfer, Leiter Pipelinebau von PPS Pipeline Systems, sprechen über ihre Erfahrungen beim Microtunneling und die Zusammenarbeit mit DENSO.

Sascha Kirmße, Bauleiter Los 1 + 2, GASCADE
Sascha Kirmße, Bauleiter Los 1 + 2, GASCADE

Herr Kirmße, Herr Klingelhöfer, was sind Ihre Aufgaben beim Bau der EUGAL Leitung?

Sascha Kirmße: Ich bin Bauleiter bei GASCADE und zuständig für den Bau von zwei von insgesamt 14 Baulosen der EUGAL. Das sind insgesamt rund 71 Kilometer Pipelinebau.

Manfred Klingelhöfer: Ich bin der verantwortliche Business Unit Manager für den Bereich Fernrohrleitungsbau bei PPS. Bei der EUGAL verantworte ich als Bereichsleiter seit der Ausschreibung alle Bereiche von der Akquisition bis zur Bauausführung.
 

Warum arbeiten Sie mit DENSO zusammen?

Manfred Klingelhöfer: Ich arbeite bereits seit über 20 Jahren mit DENSO zusammen, hauptsächlich in Deutschland und Österreich, aber auch in vielen anderen europäischen Ländern. DENSO bietet eine große Produktpalette mit einer relativ einfachen Handhabung, was uns auf den Baustellen natürlich sehr hilft. Die Verarbeitung ist einfach und die Produkte lassen sich leicht applizieren. Aufgrund des hohen Qualitätsstandards können wir ein gutes Endprodukt liefern.

 

Manfred Klingelhöfer, Leiter Pipelinebau von PPS Pipeline Systems
Manfred Klingelhöfer, Leiter Pipelinebau von PPS Pipeline Systems

Welche besonderen Herausforderungen gibt es bei dieser Baustelle? 

Sascha Kimße: Die besondere Herausforderung beim Bau der EUGAL ist die hohe Anzahl an Querungen von Straßen, Gewässern, Eisenbahnstrecken, Naturschutzgebieten und sonstigen Gebieten mit hoher Sensibilität. 

Für den Bau benötigen wir insgesamt rund 47.000 Rohre. Ein einzelnes Rohr ist 18 Meter lang und etwa 15 Tonnen schwer bei einem Durchmesser von 1,4 Metern. Das ist ebenso eine große, logistische Herausforderung.

Besondere Herausforderung
Besondere Herausforderung: 47.000 Rohre, je 18m lang, 15 t schwer, DN 1400

Manfred Klingelhöfer: Bei diesem Projekt ist bereits die große Dimension des Rohres herausfordernd. Darüber hinaus sind natürlich der enge Zeitrahmen und die hohen ökologischen Auflagen zu nennen.

Microtunneling-Verfahren bei der Peene
Microtunneling-Verfahren bei der Peene

Warum verwenden Sie das Microtunneling-Verfahren zur Unterquerung der Peene? 

Manfred Klingelhöfer: Mecklenburg-Vorpommern ist geprägt durch einen hohen Merkelanteil und viele Findlinge aus der letzten Eiszeit, sowie hohe Grundwasserstände, die wir queren müssen. Vom Tiefbau her sind das besondere Anforderungen. Mit dem Microtunneling-Verfahren berühren wir das Naturschutzgebiet nicht und lassen Flora und Fauna unangetastet. Darüber hinaus ist es ein sehr sicheres Verfahren, um lange, grabenlose Gewährungen durchzuführen.

Was sind die besonderen Herausforderungen bei diesem Verfahren?

Sascha Kirmße: Allein das Einbringen des Rohres in den eigentlichen Microtunnel ist durch die erhöhte mechanische Beanspruchung eine große Herausforderung.

Manfred Klingelhöfer: Zudem ist die Länge des Microtunnels anspruchsvoll. Wir haben hier einen etwa tausend Meter langen Tunnel – er ist damit der zweitlängste auf der EUGAL. Die Geologie mit den großen Findlingen und Merkelschichten, die es zu queren gilt, und das nicht-homogene Gestein, stellen ebenso besondere Ansprüche an die Werkzeuge.

Und wie schützen Sie das verschweißte Pipelinerohr vor dem Abrieb beim Durchzug?

Manfred Klingelhöfer: Das Rohr im Bereich des Microtunnels ist mit einer zusätzlichen GFK-Umhüllung versehen, um einen höheren mechanischen Schutz zu garantieren, als ihn die Polyethylen-Werksumhüllung bietet. Neben der GFK-Umhüllung gibt es außerdem Gleitkufen, die den Abrieb reduzieren und nur noch punktuell eine Beschädigung des Rohres zulassen.

Warum verwenden Sie DEPROTEC®-GFK als System für den mechanischen Schutz?

Manfred Klingelhöfer: Das DEPROTEC®-GFK System von DENSO garantiert uns einen hohen Verarbeitungsstandard und zugleich eine hohe Qualität, auch gegenüber Abrieb.

Und für den Korrosionsschutz des Rohres nutzen Sie DENSOLEN®-3-Schichtbänder. Wieso?

Manfred Klingelhöfer: Gerade im Großrohrleitungsbau wird gerne das DENSOLEN®-3-Schichtband verwendet, weil es eine einfache Verarbeitung bei hohem Qualitätsstandard garantiert.

Schnellere und einfachere Umhüllung mit dem DENSOMAT<sup>®</sup>-11
Schnellere und einfachere Umhüllung mit dem DENSOMAT®-11

Wie hoch ist Ihre Tagesleistung bei der Schweißnahtumhüllung? 

Sascha Kimße: Beim automatisierten Nachumhüllen mit dem DENSOMAT®-11 Wickelgerät schaffen wir circa 40 bis 50 Nähte pro Tag.

Manfred Klingelhöfer: Für unser Personal ist die Aufbringung des DENSOLEN®-Systems mit dem DENSOMAT®-11 viel einfacher. Er ist für uns eine große Stütze im Vorbaubetrieb beim Umhüllen.

Gibt es etwas bei Ihrer Arbeit, das Sie besonders reizt?

Manfred Klingelhöfer: Am meisten reizt mich die Herausforderung, jeden Tag mit neuen Problemen konfrontiert zu sein. Auf einer Großbaustelle sind die Tage abwechslungsreich und erfüllt. Und am Abend sind Sie froh, wenn Sie wieder ein kleines Problem gelöst haben.

Und auf was freuen Sie sich am Ende einer Arbeitswoche?

Sascha Kirmße (lacht): Auf meine Freundin, die so weit weg ist.

Manfred Klingelhöfer: Am Ende einer Woche freue ich mich schon auf die nächste.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

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